Mittwoch, 21. Dezember 2016

Die Auto Aufwerter

Die Brüder Schöttke gründen „Die Aufwerter“ in Hanstedt. Umsatz soll auf mehr als 100.000 Euro steigen.

Die Brüder Dirk und Florian Schöttke haben sich viel Mühe gegeben mit dem roten Doppeldecker von 1928. Haben ihn gewaschen und sein altes Blech für den Weihnachtsmarkt am Hamburger Rathaus poliert. Jetzt sind sie noch einmal rasch in den offenen Führerstand gestiegen. Denn Besitzer Heinrich Schuster will sein Gefährt abholen und ihn für den Weihnachtseinsatz schmücken.

Die Brüder schauen nach vorn. Kein Wunder: Ihr Geschäft ist so gut angelaufen, dass sie nach wenigen Monaten am Standort Hanstedt „dringend“ einen weiteren Mitarbeiter suchen. „Möglichst einen Kfz-Mechaniker, einen Allrounder, der ein bisschen autobekloppt ist“, sagt Dirk Schöttke während der. Oldtimerbus mit Schuster am Steuer langsam die blitzneue Werkstatt im Gewerbegebiet Auepark verlässt.

Sein Bus steht für eine Geschäftsidee, die neu ist im Landkreis Harburg. Eine halbe Million Euro haben die Schöttkes in 1650 Quadratmeter Grundstück und eine neue Halle investiert. Sie ist so hoch, dass auch Doppeldeckerbusse oder Boote hineinpassen und Wohnmobile sowieso.

Die Schöttkes sind „Die Aufwerter“. Sie bringen Autos zum Glänzen, bieten eine Nanoversiegelung an, durch die der Lack nicht nur glänzt, sondern hart und glatt wird, so dass sich Schmutz gut abspülen lässt.“Wir haben eine Marktlücke gesucht“, sagt Dirk Schöttke (50), der ältere der Brüder, der auch als Bauträger für betreutes Wohnen tätig ist.

Seine jahrelange Erfahrung als Kfz-Mechaniker bringt dagegen Florian Schöttke ein, der vor allem auf die Marke BMW spezialisiert ist. Er weiß aber auch, wie man Innenräume, die weder Wasser noch Chemikalien vertragen mit Trockeneis reinigt oder wie fürsorglich man mit Oldtimern umgehen muss, deren Wert mitunter mehr als 100.000 Euro betragen.

Unter diese Rubrik fallen etwa Mercedes-Pagode Cabrios oder auch der Jaguar E-Type, die bereits in Hanstedt standen. Ersatzteil- und Reifenservice sowie Inspektionen gehören ebenfalls zum Service.

„Es lohnt sich auch bei Leasingfahrzeugen, die abgegeben werden müssen , bei uns vorbei zu schauen“, sagt Florian Schöttke. Denn für Dellen und Kratzer müssen die Kunden oftmals mehr draufzahlen als die Brüder berechnen. Für Kunden, die gern selbst an ihren Wagen arbeiten möchten, haben sie Werkzeuge angeschafft und stellen sie griffbereit in einer Hallenecke zur Verfügung.

Ihren Standort wählten die Brüder mit Bedacht. Zum einen ist der Quadratmeter mit 51 Euro preiswert. Zum anderen hat die Wirtschaftsförderung Landkreis Harburg (WLH), die die Grundstücke vermarktet, in Sichtweite zu den „Aufwertern“ eine Firma angesiedelt, in deren Hallen viele Fahrzeuge auch Oldtimer geparkt sind.

Nach einer Vorbereitungsphase von Mai an arbeitet die Ende 2015 gegründete Firma seit September mit voller Kraft. Für verlässliche Zahlen sei es noch zu früh, so Dirk Schöttke. Geplant sei ein sechsstelliger Jahresumsatz, bis zu 200.000 Euro. „Wenn sich die Nachfrage weiter so entwickelt, könnten wir die Mannschaft noch um zwei weitere Mitarbeiter aufstocken.“

Ins Geschäftsmodell passte auch der Kauf eines BMW Z3 Roadster, der zwei Jahre lang unter einem Baum gestanden hatte und dementsprechend mitgenommen aussah. Der Besitzer wollte sich trennen, man kam ins Geschäft. „Jetzt ist der Wagen technisch fertig, nur das Dach muss noch poliert werden“, so Florian Schöttke.

8000 Euro wurden investiert, um den Wagen verkaufsfähig zu machen. „Wir können ihn auch noch stehen lassen. Stehen lassen bringt Geld“, weiß Dirk Schöttke. Denn gepflegte Oldtimer erzielen mit der Zeit immer gepflegtere Preise.

Die Schöttkes wollen sich langfristig in Hanstedt etablieren. Zwar ist die Aufbereitung von Fahrzeugen noch kein Ausbildungsberuf. Aber die Firma ist vom Bundesverband Fahrzeugaufbereiter (BFA) zertifiziert.

„Die Chancen der Aufwerter sind gut“, sagt René Meyer, Prokurist bei der WLH. „Schließlich denken die Geschäftsführer schon über eine Vergrößerung der Firma nach.“ Das stimmt. Vom Büro aus schauen die Brüder auf ein Nachbargrundstück. Dort könnten weitere Stellplätze entstehen, um in der Werkstatt Platz für die einzelnen Arbeitsgänge zu schaffen. „Die Fläche nebenan“, stellt Dirk Schöttke klar, „haben wir uns jetzt reserviert.“

Quelle: https://goo.gl/o6UnpJ

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